Flatterchen, das Huhn und Heimchen, die Grille sind fassungslos: Kurz vor dem großen Kohlfest wirft Igel Igelsen seine Gärtnerschürze hin und überlässt dem neuen Nachbarn – einem verfressenen Hasen – seinen Kohlgarten!
Hinterlistig legt der den arglosen Igel herein und weckt in ihm das Gefühl, nur ausgenützt zu werden. Vom Lied des Hasen verführt, macht er sich auf die Suche nach dem Schlaraffenland. Er findet jedoch nur Mühsal – aber auch eine energische Igelin, die ihm den Kopf zurechtrückt und den Schwindel entlarvt. Doch zu spät: Sein Kleinod ist kahl gefressen und mittendrin lümmelt der dreiste Betrüger. Der Wettkampf beginnt.
Die Bühne entpuppt sich als raffiniertes „Doppel-Buch“, das aufgeklappt als farbenfroher Horizont die Spielfläche umfängt. Im saftigen Grün geht Igel Igelsen, im täglichen Kampf mit seinem Wasserschlauch, gemütlich seiner Gartenarbeit nach. Aus der leuchtenden Wiese streckt sich eine Blume, die davon träumt, Tänzerin zu sein und zwischen kahlen Bergfelsen umhegt eine Igelin mit Zähigkeit und Besänftigungs-Künsten ihren Jammer-Kohl.
Die Angst, im Leben zu kurz zu kommen, öffnet Hochstaplern Tür und Tor. Auch der Igel verfällt nur zu gern den falschen Versprechungen des Hasen und setzt dafür seine Existenz aufs Spiel. Ein Theaterstück über Verblendung und Verführung, in dem die „Kleinen“ mit Witz und Verstand schließlich den scheinbar übermächtigen besiegen.
»Die beiden Puppenspieler sind professionelle Meister ihres Metiers. […] Stabpuppen, offen geführte Puppen, filigrane Gliederpuppen und Schattenspiel wechseln sich nahtlos ab und summieren sich zu einem phantasievollen, bilderreichen und sprachlich brillanten Mittelalter-Spektakulum auf offener Bühne.«
(Augsburger Allgemeine)
»Es ist diese phantastische Mischung aus detailverliebten, urigen Nebensächlichkeiten, sprachlicher Brillanz und einem fein geschliffenen Humor, die eine Aufführung des Moussong-Figurentheaters immer wieder zu einem Erlebnis macht.«
(Schwabmünchner Zeitung)