Qurääk ist anders als seine Entengeschwister. Er ist zu hässlich und zerzaust, um den Schönheitsvorstellungen der Entenhofgesellschaft zu entsprechen. Rückhalt, aber keine Lösung findet er bei zweien: einem alten, weisen Blechwetterhahn, der längst nicht mit jedem spricht, und einem gewitzten Pantoffelkäfer, der sich als wahrer Verkleidungs- und Überlebenskünstler entpuppt. Getrieben von einer unbestimmten Sehnsucht, beschließt der verspottete Erpel in die weite Welt zu ziehen. Auch dort wird er gejagt, gehetzt und schwebt nicht nur einmal in Lebensgefahr. Doch Geduld mit sich und der Natur bringt den Wandel – und dem kleinen Käfer einen großen Auftritt.
Im tiefen Horizontblau steht eine Biedermeierfassade. Aufgeklappt verwandelt sich die Architektur zur Bühne für ein Spiel voller Sprachwitz und emotionalen Momenten. Eine ausgeklügelte Theatermaschinerie mit Drehbühne, Schneemaschine, Schiebebildern und Lichtspiel lässt beeindruckende, poetische Bilder entstehen.
„Das hässliche Entlein“ aus der Feder des dänischen Dichters Hans Christian Andersen gehört zu den bedeutendsten Kunstmärchen des Biedermeier. Die Inszenierung spiegelt eindrücklich den Weg des vermeintlichen Außenseiters, der lernen muss, sich gegen enge Wertvorstellungen und festgelegte Schönheitsideale zu behaupten, und am Ende glücklich seinen Platz findet.
»Es ist schier unglaublich, was Sven Moussong aus seiner aufgeklappten Biedermeierfassade alles hervorzaubert. […] Der Wortwitz und die Wandlungsfähigkeit (seiner) Stimme sind wieder einmal umwerfend. Kleine Zuschauer werden so manche Marotte ihrer Eltern […] ironisch gespiegelt hier entdecken. Und die Großen merken, wie lächerlich blinder Schönheitswahn doch ist, weil er das Wichtigste oft übersieht.«
(Augsburger Allgemeine)